Saab 105OE "Golden Tiger" zu Gast im Hangar-7

Nach über 156.500 Flugstunden und fast 254.000 Einsätzen zur Sicherheit der Bevölkerung, beendete die Flotte der Saab 105OE nach 50 Jahren mit 31. Dezember 2020 ihren operationellen Dienst. Der letzte Flug der Jubiläumsmaschine 50 Jahre Saab 105 BJ-40 "Golden Tiger" führte sie heute auf Einladung der "Flying Bulls" nach Salzburg zum Hangar-7.

Lange Tradition

"Die Verbundenheit und Partnerschaft zwischen den Luftstreitkräften und 'Red Bull', sei es im Rahmen von gemeinsamen Veranstaltungen oder bei den 'Airpower'-Events hat lange Tradition. Somit war es uns eine große Freude, die Einladung von 'Red Bull' anzunehmen und unsere Jubiläums-Saab noch einmal einer breiten Bevölkerung zugänglich zu machen", so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.

Die Luftstreitkräfte

Seit dem Jahre 2006 werden aus Salzburg die Luftstreitkräfte des Bundesheeres geführt, mehrere Jahre gab es in Salzburg auch ein eigenständiges Kommando der Luftstreitkräfte. Salzburg ist somit seit vielen Jahren das "militärische Herz" der Fliegertruppe. Die Luftstreitkräfte nutzten diesen Überstellungsflug für eine Abfangübung mit dem Verfahren "Landezwang“ am Flughafen Salzburg und setzten somit ein sichtbares Zeichen einer funktionierenden aktiven Luftraumüberwachung nach dem operativen Ende der Saab 105.

Im Hangar-7

Die Saab 105OE "Golden Tiger" der österreichischen Luftstreitkräfte wird im Hangar-7 bis voraussichtlich Jahresmitte ausgestellt bleiben. Somit besteht für die breite Öffentlichkeit die Möglichkeit, nach Beendigung der derzeit gültigen Covid-Maßnahmen, die Jubiläumsmaschine im Rahmen der Ausstellung zu besichtigen.

 

 

Einsatz beendet Letzter Flug der Saab 105

Am Silvestertag 2020 hoben noch einmal zwei Saab 105 des Bundesheeres ab.

Die offizielle Verabschiedung hatte bereits - wie ausführlich berichtet - kurz zuvor stattgefunden, doch am 31. Dezember 2020 ging die Ära der legendären Saab 105 beim Österreichischen Bundesheer endgültig zu Ende.

 

An diesem Tag startete zum letzten Mal eine Rotte "105er" zu einem knapp einstündigen Flug. Zahlreiche Planespotter und Schaulustige waren zum Flughafenzaun gekommen, um sich diesen historischen Moment nicht entgehen zu lassen.

Im Cockpit der Maschine mit der "Golden Tiger" Sonderlackierung saß Brigadier Gerfried Promberger, seines Zeichens Kommandant der Luftraumüberwachung des Österreichischen Bundesheeres.

Nach der Landung gab es dann eine standesgemäße Verabschiedung mit Wasserfontänen durch die Flughafenfeuerwehr.

Saab 105-Ausflottung

Interview mit Brigadier Gerfried Promberger

Brigadier Gerfried Promberger ist Kommandant der Luftraumüberwachung des Bundesheeres - und (war) selbst Einsatzpilot auf der Saab 105. Er führte am letzten Tag des vergangenen Jahres die Abschlussmission des Systems 105 durch.

Austrian Wings (AW) sprach mit ihm über seinen "Fini-Flug" auf der "105er" und über die Zukunft von Piloten und Technikern.

 

Welche Maschinen haben eigentlich die letzte Mission durchgeführt?

Ich selbst als Leader in der "BJ-40" mit der "Golden Tiger" Sonderlackierung und mein Flügelmann, der Kommandant der Düsentrainerstaffel des Überwachungsgeschwaders, Oberstleutnant Jürgen Cirtek, war in der "RI-29" unterwegs.

 

Was war der Zweck dieses Fluges?

Es war eine "Priorität Tango" Mission, eine Abfangübung. Insgesamt dauerte sie von 14:19 bis 15:09 Uhr Zulu-Zeit.

 

Nach der Landung wurden Sie von der Flughafenfeuerwehr mit einem Gruß aus Wasserfontänen empfangen. Was hat es damit auf sich?

Das war eine schöne Geste, es ist dies eine traditionelle Begrüßung auf Erstflügen oder eben bei der Ausflottung eines Flugzeugmusters. Was uns auch sehr gefreut hat, war, dass viele Menschen zum Flughafenzaun gekommen sind, um den letzten Start und die letzte Landung live mitzuerleben.

In der Privatwirtschaft bedeutet die Außerdienststellung eines Typs oft Personalabbau. Trennt sich das Bundesheer jetzt eigentlich von den Piloten und Technikern der Saab 105-Flotte?

Das sind alles hochqualifizierte Spezialisten ihres Fachs und ich sehe es zudem als meine persönliche Verantwortung als kommandierender Offizier an, für jeden meiner Soldaten eine Möglichkeit zur Weiterbeschäftigung zu finden. Das ist erfreulicherweise auch gelungen.

 

Was bedeutet das genau?

Die jüngeren Saab 105-Piloten wechseln zum Teil auf das System Eurofighter, die älteren werden umgeschult und dienen künftig bei den Hubschrauber-Einheiten des Heeres. Es handelt sich dabei um gereifte Persönlichkeiten mit einem reichen Erfahrungsschatz, psychisch und physisch in ausgezeichneter Verfassung. Sie werden eine Bereicherung für die Helikopter-Staffeln sein (Anmerkung der Redaktion: Beim Bundesheer herrscht bereits seit Jahren ein Engpass an Hubschrauberpiloten).

 

Und die Techniker?

Unsere Techniker werden ebenfalls in andere Bereiche, vornehmlich zu den Hubschraubern, wechseln. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, nochmals zu betonen, dass es diesen Spezialisten zu verdanken ist, dass die Saab 105 überhaupt so lange einsatzbereit war. Mein Dank geht auch an alle anderen Kameraden, die in das System Saab 105 eingebunden waren: vom Waffenunteroffizier, über die Flughafenfeuerwehrleute bis zum Spieß. Auf viele von uns, mich eingeschlossen, kommen jetzt neue berufliche Herausforderungen innerhalb der Streitkräfte zu und wir werden sie ebenso professionell bewältigen, wie den Betrieb der Saab 105.

 

 

Alles Gute. Glück ab, gut Land! Once a Tiger, always a Tiger.

 

50 Jahre Saab 105OE: "Time to say goodbye"

 

Am 11. Dezember 2020  fand im Beisein von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und hochrangigen Vertretern des Bundesheeres am Fliegerhorst Vogler in Hörsching das "Fly-out", die offizielle Verabschiedung der Saab 105OE, statt.

 

Ende einer beeindruckenden Ära

 

Mit über 156.500 Flugstunden und fast 254.000 Einsätzen zur Sicherheit der Bevölkerung, beendet das Flugzeug nach 50 Jahren seinen aktiven Dienst mit Jahresende. Im Rahmen des "Fly-out" enthüllt Verteidigungsministerin Tanner eine Saab 105OE mit einer speziellen Tiger-Sonderlackierung "50 Jahre im Dienste Österreichs". Tanner hob in ihrer Ansprache neben den vielschichtigen Aufgaben der Saab 105OE besonders die Leistungen des Personals hervor.

 

"Das ist das Ende einer beeindruckenden Ära. Nur durch die herausragenden Leistungen unserer Techniker und der Piloten, die diesen Jet bis zur Perfektion beherrschen, war ein so langer und sicherer Flugbetrieb möglich. Gerade am kritischen Ende einer Systemlaufzeit hat ihr Engagement den reibungslosen und vor allem sicheren und unfallfreien Flugbetrieb garantiert", so Ministerin Tanner in ihrer Ansprache.Die Saab 105 OE versehen noch bis Jahresende ihren Dienst in der Luftraumüberwachung. Deren Aufgabe übernimmt ab 2021 der Eurofighter.

 

Geschichte und Aufgaben der Saab 105OE

 

Im Jahre 1968 wurden zwanzig Maschinen aus Schweden bestellt und im April 1969, um zwanzig weitere Maschinen aufgestockt. In den österreichischen Luftstreitkräften begann die Erfolgsgeschichte der Saab mit der Landung der ersten drei Maschinen in Hörsching am 2. Juli 1970. Aufgeteilt wurden die Jets auf drei Staffeln, stationiert in Hörsching und Graz Thalerhof.

 

Die Aufgaben der Saab 105OE waren breit gefächert: Von der Aufklärung und Feuerunterstützung der Bodentruppen, über VIP-Transporte und Spüraufgaben zur Detektion radioaktiver Verseuchung oder der Ausbreitung von Asche oder Giftwolken bis hin zur Luftraumüberwachung. Besonders zu erwähnen ist der Abfang einer türkischen Transall Transportmaschine im August 1973 und der darauffolgende Landezwang am Flughafen Innsbruck.

 

Die Saab 105OE spielte auch in der Pilotenausbildung eine wichtige Rolle. Sie wurde als Trainer eingesetzt, um Piloten im Einsatzflugbetrieb in allen benötigten Fertigkeiten wie Luftkampf, Luftraumüberwachung, Luftspüreinsätze, Feuerunterstützung zu schulen. Bei der Teilnahme an zahlreichen Luftfahrtveranstaltungen konnten die österreichischen Piloten ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten, im Vergleich mit Kameraden anderer Luftwaffen unter Beweis stellen. Besonders international und national geschätzt waren die Kunstflugstaffel "Karo As" und das Kunstflugteam "Silver Birds" Mitte der 70iger Jahre.

 

Im Jahr 1991 übernahm die Saab 105OE neben dem Draken eine wesentliche Rolle im Sicherungseinsatz an der Südgrenze Österreichs im Zuge der Jugoslawienkrise. Insgesamt waren in dieser Krise bis zu 14 Saab 105OE im Einsatz und flogen Patrouillen und Überwachungsflüge entlang der Staatsgrenze.

 

Im September 1993 flog die erste Maschine in einer "Tigerlackierung", angelehnt an das Staffelabzeichen. 2013 wurde die Tigerstaffel Mitglied in der "NATO Tiger Association" im Rahmen der Partnerschaft für den Frieden. Auch hier wurde die Saab 105 OE als wertvolles Asset geschätzt und in anspruchsvollen Übungsszenarien eingesetzt.

 

Die Piloten konnten hier Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit anderen Luftstreitkräften sammeln, die in Österreich so nicht möglich gewesen wären.Im Laufe der 50 Einsatzjahren haben die Luftstreitkräfte zwölf Saab 105OE durch Flugunfälle verloren; 14 Piloten und Techniker gaben bei diesen Einsätzen ihr Leben. Der letzte Flugunfall fand am 17. April 2003 bei einem Trainingsflug über dem Truppenübungsplatz Allentsteig statt. Der Pilot konnte sich mittels Schleudersitz aus dem Flugzeug retten und unversehrt am Truppenübungsplatz landen. In den letzten 17 Jahren verlief der Flugbetrieb der Saab 105OE unfallfrei.

 

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