Vom 25. August bis 5. September 2025 führte die Flieger- und Fliegerabwehrtruppenschule den Hochgebirgslandelehrgang Sommer durch. Ausgangspunkt war der Truppenübungsplatz Hochfilzen, von wo aus die Luftstreitkräfte in Tirol, Kärnten und Salzburg – mit Schwerpunkt im Nationalpark Hohe Tauern – trainierten. Die Übungsgebiete reichten dabei bis in Höhenlagen von 3.500 Metern und boten den Piloten realistische Bedingungen für ihr anspruchsvolles Training.
Im Mittelpunkt der Ausbildung stand die optimale Vorbereitung der Hubschrauberbesatzungen auf Einsätze im alpinen Gelände. Unter realen Voraussetzungen wurden Starts, Landungen und Flüge in großen Höhen intensiv geschult, um die Einsatzfähigkeit in allen Lagen sicherzustellen. Insgesamt nahmen 32 Piloten an der Ausbildung teil, darunter acht Offiziere in der Endphase ihrer Einsatzpilotenausbildung sowie 24 Fluglehrer und erfahrene Einsatzpiloten, die ihre Qualifikation auffrischten.
Damit die Piloten die unterschiedlichen Einsatzszenarien umfassend trainieren konnten, standen ihnen 12 Hubschrauber des Bundesheeres zur Verfügung. Eingesetzt wurden unter anderem der S-70 „Black Hawk“, die OH-58 „Kiowa“, die AB212 sowie der moderne AW169 „Lion“. Je nach Wetterlage wurden während des Lehrgangs bis zu 500 Landungen durchgeführt, zwei Flüge fanden zusätzlich bei Nacht unter Verwendung von Nachtsichtgeräten statt.
Die Hubschrauberbesatzungen erkundeten geeignete Landeplätze und trainierten Starts und Landungen in großen Höhen. Dabei wurden die Maschinen bewusst an ihre Leistungsgrenzen gebracht und die Flugeigenschaften der verschiedenen Hubschraubertypen unter schwierigen Bedingungen getestet. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem Üben unter physischer und psychischer Belastung, um die Einsatzfähigkeit in Extremsituationen sicherzustellen. Zusätzlich erhielten die Piloten eine praxisnahe Schulung zu alpinen Wetterphänomenen wie Föhn oder Abwinden und setzten sich mit Gefahren, etwa Seilen, Stromleitungen oder Liftanlagen, auseinander.
Piloten trainieren im Hochgebirge: "Immer alles geben!
Hochfilzen, 28. Februar 2020 - Hubschrauberpiloten des Bundesheeres trainieren beim Hochgebirgslandelehrgang das Fliegen unter extremen Bedingungen. Damit erhalten die Flugschüler die Qualifikation zum Einsatzpiloten, bereits fertig ausgebildete Piloten nehmen zum Erhalt ihrer Qualifikation ebenfalls an der Ausbildung teil.
Einsätze im Hochgebirge
Lehrgangsleiter Oberstleutnant Alex Handl: "Dieser Lehrgang dient dazu, die Piloten auf Einsätze im Hochgebirge vorzubereiten. Vom Hochgebirge sprechen wir im Regelfall von einer Höhe über 2.500 Metern. Warum ist dies so schwer? Nun, weil das Hochgebirge Bedingungen hat, die wir sonst nirgends vorfinden: Die Luft ist dünner, die Leistungsanforderungen an die Luftfahrzeuge sind größer."
Konzentriertes Flugtraining
Hubschrauberpilot Hauptmann Daniel Gapp: "Für uns Einsatzpiloten bietet der Lehrgang die Möglichkeit, dass wir das Fliegen im Gebirge konzentriert trainieren können." Die besonderen Herausforderungen beim Fliegen sind die geringere Luftdichte, die sich auf die Triebswerksleistung auswirkt sowie die Aerodynamik des Hubschraubers, erklärt Gapp. Aber nicht nur als Flugtraining dient die spezielle Ausbildung im Hochgebirge. "Weiters kommt hinzu, dass wir mit dem Gebiet vertraut werden - dies konnten wir zuletzt beim Assistenzeinsatz 'Schnee' im Vorjahr nutzen."
Auf dem Weg zum Einsatzpiloten
Flugschüler Wachtmeister Stefan F.: "Die Faszination für das Fliegen war bei mir schon immer vorhanden. Nach ca. einem halben Jahr nach dem Einrücken bin ich bereits, im Rahmen des Auswahlverfahrens, in einem Flieger gesessen!" Wo sieht er sich beruflich in den nächsten fünf Jahren? "Hoffentlich bei der Einsatzstaffel. Entweder in Linz bei den AB 212 oder in Aigen bei den 'Alouette' III-Hubschraubern."
"Mein Traum war es immer schon, beim Militär zu fliegen", sagt Wachtmeister Stefan S., ebenfalls Flugschüler und in Ausbildung zum Einsatzpiloten. Nach einem Jahr beim Bundesheer saß der HTL-Maturant im Cockpit. Sein Ziel ist es, Pilot einer Agusta Bell 212 zu werden - dafür gibt der Oberösterreicher "immer hundert Prozent".
Traumberuf Militärpilot
Die Flieger- und Fliegerabwehrtruppenschule führt in der Militärpilotenausbildung die Hochgebirgslandelehrgänge durch. Wie kann man überhaupt Militärpilot werden? Dazu Oberstleutnant Andreas Ledermann: "Die Meldung zur Fliegertauglichkeitsuntersuchung am Sanitätszentrum Ost kann bereits bei der Stellungskommission abgegeben werden. Grundsätzlich werden alle mit Tauglichkeitsziffer 7 oder höher vom Heerespersonlamt angeschrieben und zu einem von insgesamt sechs Terminen pro Jahr zu einer Infoveranstaltung eingeladen. Diese Veranstaltungen finden in Langenlebarn, Zeltweg und Hörsching jeweils einmal im Frühjahr und einmal im Herbst statt."
Noch einen Tipp für alle, die Piloten werden möchten, hat Flugschüler Stefan F. bereit: "Dran bleiben! Man wird vor viele Hindernisse gestellt - immer alles geben und sich von nichts abhalten lassen!"
Foto: Hontsch und Landstetter