Österreich schließt mit "Skyranger" Lücken in der Luftverteidigung

Österreich schließt mit "Skyranger" Lücken in der Luftverteidigung

Österreich unterzeichnete als erste Nation Europas den Vertrag zur Beschaffung des Fliegerabwehr-Turms "Skyranger".

Anlässlich der Neubeschaffung präsentierten Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und der CEO von Rheinmetall Air Defence, Oliver Dürr, einen Prototypen des neuen Fliegerabwehr-Turms. Auch Bundeskanzler Karl Nehammer ließ es sich nicht nehmen, bei einem spontanen Lokalaugenschein, sich ein Bild des "Skyrangers" zu machen.

Größte Beschaffung des Bundesheeres der letzten 20 Jahre

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner: "Die größte Beschaffung des Bundesheeres der letzten 20 Jahre sind die 225 'Pandur Evolution' Radpanzer in zwölf Varianten. Eine dieser Varianten ist die 'Version Fliegerabwehr'. Mit dem 'Skyranger' sind wir künftig in der Lage, Fähigkeitslücken in der mobilen Luftverteidigung zu schließen. Österreich erhält als erstes Land Europas die neuen Fliegerabwehrsysteme und übernimmt damit eine einzigartige Pionierrolle in der bodengebundenen Luftverteidigung. Mit der Firma Rheinmetall Air Defence haben wir einen kompetenten Partner gefunden, mit dem eine ausgezeichnete Zusammenarbeit möglich ist. Durch die Neuentwicklung von Rheinmetall Air Defence gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt für den Erhalt der Sicherheit Österreichs!"

Fliegerabwehr kürzester Reichweite

Der Fliegerabwehr-Turm ist eine der zwölf verschiedenen Varianten, die durch die Erweiterung der Pandur-Flotte beschafft wird. Bei dieser Variante handelt es sich um eine Fliegerabwehr kürzester Reichweite. Der "Skyranger" Turm ist eine Neuentwicklung von Rheinmetall Air Defence und wird das erste Mal auf einem leichten Fahrzeug, wie dem Pandur 6x6, angewendet. Der Fliegerabwehr-Turm wird durch die Firma General Dynamics European Land Systems Steyr auf die Fahrzeuge aufgebaut. Bis 2030 soll die Version Fliegerabwehr in Österreich zulaufen. Insgesamt werden 36 Stück beschafft. Der Turm vereint eine Kanone, eine Lenkwaffe "Mistral" und Sensorik. Die Besatzung beträgt maximal vier Personen, um den Betrieb und die Fliegerabwehr zu gewährleisten.

Das Investitionsvolumen beträgt 1,8 Milliarden Euro. In diesem Betrag sind 225 Radpanzer "Pandur Evolution2 in den verschiedenen zwölf Varianten, darunter die Fliegerabwehr, Ersatzteile, Schulungen und Spezialwerkzeug enthalten. Zukünftig werden die mobilen Fliegerabwehr-Fahrzeuge in allen Brigaden österreichweit stationiert werden.

 

 

Die Oerlikon Skyranger ist ein Flugabwehrsystem der Firma Rheinmetall, das als Turmsystem auf Rad- und Kettenfahrzeugen wie dem GTK Boxer, dem Pandur Evolution oder dem Schützenpanzer Lynx integriert werden kann.

  • Österreich beschafft 36 Flugabwehrsysteme Skyranger 30 auf 6x6-Fahrzeug Pandur EVO von GDELS
  • Marktdurchbruch: Erster Serienauftrag für Skyranger 30
  • Auslieferung ab 2026
  • Vielseitigkeit in Bezug auf diverse geeignete Plattformen: Lynx, Boxer, Pandur
  • Bewaffnung: leistungsstarke 30mm-Kanone sowie Lenkflugkörper Mistral
  • Abwehr gegen Bedrohungen aus der Luft, insbesondere Drohnen

Der Düsseldorfer Technologiekonzern Rheinmetall ist im Rahmen des Aufwuchsplans des österreichischen Bundesheeres mit einem bedeutenden Vorhaben der Flugabwehr beauftragt worden. Der Auftrag über hochmoderne Skyranger-Flugabwehrsysteme hat ein Volumen in Höhe eines mittleren dreistelligen MioEUR-Betrags. Die Auslieferung wird ab 2026 erfolgen. 

Rheinmetall ist bei dem Vorhaben Unterauftragnehmer des Fahrzeugherstellers GDELS, der seinerseits als Teil der Mobilitätsoffensive der Streitkräfte mit der Erneuerung der österreichi­schen Flotte an Pandur-Fahr­zeugen beauftragt wurde. Bei Skyranger handelt es sich um eine viel­seitige Flugabwehr-Turmlösung, die auf der Basis diverser geeigneter Fahrzeug-Plattformen realisierbar ist, hier auf dem 6x6 GDELS Pandur EVO.

Ein Teil der österreichischen Pandur-Flotte – 36 Fahrzeuge – wird mit dem Skyranger-Turm ausgerüstet, um Aufgaben der mobilen Fliegerabwehr über­nehmen zu können. Skyranger vereinigt modernste Sensoren, eine leistungsstarke 30mm Rohrbewaffnung sowie Lenkflugkörper, in diesem Fall Mistral.

Nach dem Entwicklungsauftrag, den Rheinmetall mit dem Skyranger im Dezember 2023 in Ungarn gewonnen hat, erfolgt mit diesem ersten Serienauftrag nun der endgültige Marktdurchbruch.

Der Erfolg in Österreich bildet den Anfang einer breiten Einführung des Skyranger 30 in Europa. So wird eine zeitnahe Beauftragung aus Deutschland und Dänemark erwartet, wie auch – nach erfolgreichem Abschluss des Entwicklungsauftrags in dem Land – aus Ungarn.        

Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG: „Wir sind dankbar für das Vertrauen unserer Freunde und Partner in Österreich. Das durch Rheinmetall in der Schweiz entwickelte System leistet einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Fähigkeiten in der Luftverteidigung – zunächst in Österreich, aber auch zeitnah in weiteren Ländern.“

Mit der Beschaffung von 36 Flugabwehrsystemen Skyranger 30 auf dem 6x6 GDELS Pandur EVO sichert sich Österreich eine Vorreiterrolle in der mobilen boden­gebundenen Luftverteidigung in Europa.

Das österreichische Bundesheer hat dank einer außerordentlichen und umfassenden Situationsanalyse, welche international hohe Anerkennung fand, die Gesamterneuerung der Flugabwehr zur Priorität erklärt. Die im Dezember 2023 beschlossene Modernisierung und Aufrüstung der bestehenden stationären 35mm-Systeme zu Skyguard Next Generation (NG) bildet hierfür den ersten Schritt. Nun wird mit der Entscheidung, den Skyranger 30 einzuführen, auch die Lücke in der mobilen Flugabwehr geschlossen.

Oliver Dürr, CEO der Rheinmetall Air Defence: „Rheinmetall unterstreicht damit einmal mehr seine technologische Führungsposition in der Nahbereichs­flugabwehr.“

Mit der fast zeitgleichen Einführung einer rasch verlegbaren 35mm-Lösung, kombiniert mit einer hochmobilen 30mm Lösung (Skyranger), stellt sich das Bundesheer in der Flugabwehr richtungsweisend auf. Die weiterführende Vernetzung und Integration in bestehende und übergeordnete Systeme bringt entscheidende strategische Vorteile mit sich.

Dank der hohen Kompetenz der Entscheidungsträger konnte in enger Zusammen­arbeit mit den Rheinmetall-Spezialisten eine besonders leichte Variante des Skyranger 30 entworfen werden, welche in den GDELS Pandur gut integriert werden kann. Der Skyranger 30 wird den aktuellen und neu aufkommenden Bedrohungen aus der Luft entschieden entgegentreten und es den Landstreit­kräften erlauben, sich auf ihre eigentlichen Aufgaben zu konzentrieren. Die durchdachte Kombination verschiedener Wirkmittel, eine hohe Dynamik mit einem großen Elevationsbereich, sowie modernste Sensoren ermöglicht sowohl einen autonomen als auch einen vernetzten Einsatz. 

Der Auftragserfolg unterstreicht Rheinmetalls Rolle, die Streitkräfte in Europa angesichts neuer Bedrohungen aufgabengerecht auszurüsten. Dazu gehören auch Lösungen im Bereich der stationären und der mobilen Flugabwehr der Rheinmetall Air Defence unter der Leitung von Oliver Dürr.

 

 

Der Pandur „Evolution“

Pandur-Radpanzer: Rennmaschine und Arbeitspferd des Heeres aus Simmering

Der Pandur „Evolution“

 

Der Mannschaftstransportpanzer "Pandur Evolution" ist die Weiterentwicklung des bewährten "Pandur". Das gepanzerte Radfahrzeug bietet den Soldaten im Inneren Schutz vor Splittern, vor Beschuss durch Infanteriewaffen sowie vor Minen. Zusätzlich zeichnet sich das Fahrzeug durch gute Beweglichkeit und hohe Geschwindigkeit aus. Der "Pandur Evolution" kommt bei Infanterieverbänden zum Einsatz.

 

Neue Fahrzeugvarianten

Der Auftrag sieht neben der Lieferung von hochmodernen Mannschaftstransportpanzern und flexiblen Umrüstsätzen für Sanitäts-, Führungs- Panzerabwehr- Fliegerabwehr-Missionen acht weitere Fahrzeugvarianten vor, die neu in das Bundesheer eingeführt werden. Die Fahrzeugfamilie "Pandur Evolution" wird dabei um die Varianten 120-mm-Mörserkampfsystem, mobile Flugabwehr und elektronische Kampfführung ergänzt.

Die Beschaffung erfolgt im Rahmen des "Aufbauplans 2032+", mit dem die österreichischen Streitkräfte umfassend modernisiert werden sollen. Mit der Nachbeschaffung werden die mittleren infanteristischen Kräfte des Bundesheeres einen wesentlichen Zuwachs an Mobilität, Schutz und Durchsetzungsfähigkeit erfahren.

Mit den beschafften Geräten wird in Zukunft insbesondere die 3. Jägerbrigade, die ihre Verbände in Niederösterreich, Steiermark und im Burgenland hat, ausgestattet. Darunter befinden sich das Jägerbataillon 17, Jägerbataillon 19, Jägerbataillon 33, das Jägerbataillon Burgenland, ein Milizverband, das Pionierbataillon 3, sowie die Fliegerabwehr.

Bislang stehen 100 "Pandur Evo" unter Vertrag, deren drittes Lieferlos sich gegenwärtig in der Fertigung und Auslieferung befindet. Die Produktion des nunmehr beauftragten vierten Loses wird nahtlos anschließen und ermöglicht weitere Investitionen und den Aufbau hochqualifizierter Arbeitsplätze am Produktionsstandort Wien.

 

Hohe Wertschöpfung in Österreich

"Seit der Unterschrift des ersten Lieferloses 2016 haben wir durch Einbindung von mehr als 200 österreichischen Unterauftragnehmern das Fundament für hohe Wertschöpfung in Österreich gelegt. Darauf aufbauend bildet das nunmehr vierte Lieferlos über 225 "Pandur Evo" einen weiterführenden Beitrag zur geschützten Mobilität des Österreichischen Bundesheeres und erlaubt uns und unseren Zulieferunternehmen, weitere Fachkräfte einzustellen und in den Produktionsstandort Österreich zu investieren", so der Geschäftsführer der GDELS-Steyr, Martin Reischer.

 

Die gleichermaßen kompakten wie leistungsfähigen "Pandur Evo 6x6" werden bei GDELS-Steyr in Wien-Simmering gebaut, dem nationalen Kompetenzzentrum für geschützte militärische Mobilität auf Rad und Kette. Der Mannschaftstransportpanzer "Pandur Evolution" ist die Weiterentwicklung des bewährten "Pandur". Das gepanzerte Radfahrzeug bietet den Soldaten im Inneren Schutz vor Splittern, vor Beschuss durch Infanteriewaffen sowie vor Minen. Zusätzlich zeichnet sich das Fahrzeug durch gute Beweglichkeit und hohe Geschwindigkeit aus.

Minenschutz, automatische Waffenstation und taktisches Kommunikationsnetzwerk auf sechs Rädern

Es waren für Außenstehende eigenartige Szenen, die sich im Waldviertel Ende Dezember 2017 abspielten. Auf dem Truppenübungsplatz Allentsteig war das Bundesheer mit Sprengungen beschäftigt. Das allein ist noch nicht ungewöhnlich, werden doch hier auch regelmäßig Kriegsrelikte und Blindgänger auf diese Weise entsorgt. Diesmal aber brachten die Soldaten Sprengladungen an einem der eigenen Panzer ein. Nein, hier wurde nicht auf besondere Art der Jahreswechsel eingeläutet, sondern der Pandur Evo auf seine Widerstandsfähigkeit getestet, und das in der Praxis. Der Minenschutz musste zertifiziert werden, weshalb drei Sprengladungen an dem Truppentransporter angebracht und gezündet wurden. Der Pandur Evo überstand alle drei Ladungen. Auch Beschusstests konnten dem Schützenpanzer des Heeres wenig anhaben, wie später in der Truppenzeitung des Jägerbataillons 17 berichtet wurde.

 

 Doch was kann das neue Arbeitspferd des Heeres wirklich? Gedacht ist der Pandur Evo als Truppentransporter, also als Feldtaxi für bis zu acht Soldaten, wobei das sehr auf die jeweilige Konfiguration ankommt, denn wie die meisten modernen Gefechtsfahrzeuge ist der Pandur Evo modular aufgebaut und kann eine Vielzahl von Rollen erfüllen, doch der Reihe nach.

 

Mehr Schutz

Die Erfahrungen aus Afghanistan und auch Bosnien zeigten, dass die Designphilosophie von Schützen- und Transportpanzern Schwächen aufwies, vor allem was den Schutz vor Minen oder improvisierten Sprengladungen am Straßenrand betraf. Die Detonation einer Sprengladung an der Seite oder unter derartigen Fahrzeugen verursachte zwar oft auch schwere Schäden am Fahrzeug selbst, verlief durch die Schockwelle aber für die Besatzung oft tödlich. Ein relativ naheliegendes Konzept, den Schutz der Crew zu verbessern, ist, die Panzerung zu erhöhen und gleichzeitig die Druckwelle vom Fahrzeug wegzuleiten. Deshalb wurde auch der Pandur Evo mit verbessertem Minenschutz in Form von besserer Panzerung am Wannenboden ausgestattet. Gleichzeitig wurden sogenannte Minenschutzsitze eingebaut. Diese sind an den Wannenseiten aufgehängt und haben keinen Kontakt zum Boden – eine simple, aber effektive Methode, um die Mannschaft vor der Wirkung einer Sprengladung zu schützen.

Ähnlich wie der Kampfpanzer Leopard 2 verfügt auch der Pandur Evo über ein Powerpack-Konzept. Das heißt, die Triebwerksanordnung ist leicht und schnell zugänglich, im Fall des Pandur rechts vorne. Das Triebwerk kann also im Fall von Schäden innerhalb von einer Stunde ausgetauscht werden.

 

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