Traditionstag in Mistelbach

Neuer Marsch ertönte, bevor „Hochzeit“ gefeiert wurde

 

 

Beim Traditionstag in der Mistelbacher Bolfras-Kaserne wurde nicht nur der neue AAB3-Marsch uraufgeführt, auch eine symbolische „Hochzeit“ zwischen dem Aufklärungs- und Artilleriebataillon 3 und Traditionsverband wurde gefeiert.

„Wir haben heute ein besonderes Gustostückerl vorbereitet“, kündigte Moderator Reinhard Tholler beim Traditionstag am Donnerstag (21. August) in der Mistelbacher Bolfras-Kaserne an. Denn einerseits hörten die Festgäste zum allerersten Mal einen neuen Marsch, der dem Aufklärungs- und Artilleriebataillon 3 (AAB3) gewidmet ist, andererseits erlebten sie eine Hochzeit.

Aber der Reihe nach: Walter Schwanzer komponierte den „AAB3 Marsch“ nach einer Idee von Kapellmeister Adolf Obendrauf, unter seiner Leitung brachte die NÖ Militärmusik die schwungvolle Melodie auch zum Erklingen. Die Tubaklänge sollen an Panzer erinnern, die Flötentöne sollen den Frieden hervorheben. Schwanzer hat bei Sendungen wie Musikantenstadl als Arrangeur gearbeitet und komponierte mit Wolfgang Lindner die „Heimwehmelodie“, die 1989 beim Grand Prix der Volksmusik den ersten Platz erreichte.

„Wir werden diesen Marsch in Ehren halten und bei künftigen Veranstaltungen spielen“, versicherte Bataillonskommandant Hans-Peter Hohlweg nach der Welturaufführung. Er hatte Grund zur doppelten Freude: Die Bolfras-Kaserne besiegelte beim Traditionstag offiziell ihre Partnerschaft mit dem Traditionsverband Heereskraftfahrwesen mit Sitz in Prottes, der alte Heeresfahrzeuge restauriert. Diese sind weit mehr als Museumsstücke, zuletzt durften sie wieder am Truppenübungsplatz Totenhauer auffahren.

„Wir waren verlobt, jetzt haben wir Hochzeit“

Der Kontakt zwischen Bataillon und Verband besteht seit sieben Jahren, in dieser Zeit haben sich zahlreiche persönliche Freundschaften entwickelt. „Wir waren die letzten Jahre verlobt, heute haben wir Hochzeit“, erläuterte Hohlweg lächelnd. „Lieber Bräutigam in Vorfreude“, griff Verbandsobmann Hermann Spörker zu Beginn seiner Rede gern die Hochzeitsmetapher auf. Er erläuterte, dass die Anerkennung als Partner des Bundesheeres schon 2021 erfolgt ist. Die Übergabe der Urkunde wurde aber pandemiebedingt verschoben.

„Adelheid, jetzt ist's soweit, jetzt wird geheiratet!“, läutete schließlich Major Tholler die „Vermählung“ ein. Militärkaplan Andreas Guganeder nahm die Segnung vor, daraufhin wurden Fahnenband und Urkunde übergeben sowie die Partitur des AAB3-Marsches überreicht.

Der nächste Kosovo-Einsatz steht bevor

Hohlweg nutzte den Traditionstag, um Aktuelles aus der Bolfras-Kaserne zu berichten: 150 Grundwehrdiener, darunter zwölf Soldatinnen, rücken demnächst in Mistelbach ein. Das Bataillon erhielt außerdem den Auftrag zur Grenzsicherung im Raum Neusiedlersee (bis Weihnachten). Und es bereitet sich auf den nächsten Kosovo-Einsatz vor: Das (mittlerweile reduzierte) österreichische Kontingent umfasst bis zu 160 Soldaten und Soldatinnen, davon stammen 50 – also 30 Prozent – aus der Bolfras-Kaserne.

Die Auftragserfüllung im Kosovo sei nicht unbedingt leicht, betonte Brigadekommandant Christian Habersatter. „Es besteht Minengefahr und es gibt unendlich viele Waffen dort“, beschrieb der Brigadier. Das sei eine ungünstige Ausgangslage, wenn die Situation prekär werden sollte. „Bitte kommen Sie alle wieder gesund nach Hause“, sagte daher Nationalratsabgeordneter Andreas Minnich. „Es ist wichtig zu sagen, wie stolz wir auf unsere Soldaten und Soldatinnen sind.“

Kasernen-Neubau: „Bleiben Sie geduldig“

Was den 2024 beschlossenen Neubau der Kaserne betrifft: „Bleiben Sie geduldig“, appellierte Hohlweg. „Ich habe die führenden Spitzen der Baudirektion zum Traditionstag eingeladen: Sie haben alle abgesagt. Sie können wahrscheinlich das Wort Mistelbach nicht mehr hören“, ergänzte er augenzwinkernd. Wichtig hält er Investitionen ins Bundesheer allemal. „Wir müssen militärisch so stark sein, dass wir nicht angegriffen werden. Unser Ziel kann nur sein, dass wir Wohlstand, Demokratie und Freiheit, die mühsam aufgebaut wurden, erhalten.“

Der Traditionstag erinnert grundsätzlich an das Reitergefecht am 21. August 1914 bei Jaroslawice (Wołczkowce) in der heutigen Ukraine: Das reitende Schützenregiment der österreichisch-ungarischen Monarchie war im beginnenden Ersten Weltkrieg im Grenzsicherungsdienst in der Nähe von Lemberg (Lwiw) eingesetzt. Die letzte Reiterschlacht der Weltgeschichte ging blutig aus: „Es wurde eine Schlacht geschlagen, die schlimmer nicht hätte sein können“, erinnerte Abgeordneter Minnich.



 

Foto: Foto: Michael Pfabigan

Karriere startete in Mistelbach

 

1998 rückten die ersten Frauen inMistelbach ein. Eine davon ist heute die ranghöchste Frau Österreichs: Sylvia Sperandio leitet als Generalmajor dasmilitärische Gesundheitswesen.

Das Österreichische Bundesheer hat mit Sylvia Sperandio erstmals eine Frau im Rang eines Generalmajors. Sie hat jetzt die Leitung der „Direktion 8 – Militärisches Gesundheitswesen“ übernommen. Ihre militärische Karriere startete sie in der Kaserne Mistelbach. Sie war eine von sechs Frauen, die im Juni 1998 in die Bolfras-Kaserne einrückten. Als zweiter Einrückungstermin für Frauen in Österreich überhaupt.

 

„Dass wir damals nicht den ersten Einrückungstermin bekommen haben, war schon ein wenig unfair“, sagt Kasernenkommandant Hans-Peter Hohlweg. Denn schon Jahre davor hatte sich die Mistelbacherin Christine Scherzer massiv dafür eingesetzt, dass sich das Heer auch für Frauen öffnen sollte. Als es dann so weit war, hatte Scherzer das Höchstalter für den Dienst in Uniform überschritten. Andere junge Frauen traten aber in ihre Fußstapfen. Drei der Pionierinnen sind noch heute beim Bundesheer.

 

frauen extra VERKAUFT

Die ranghöchste Soldatin des Bundesheeres, Generalmajor Sylvia Sperandio (2. v. l.), startete ihre militärische Karriere in Mistelbach. 1998 rückte sie mit den ersten Frauen in der Bolfras-Kaserne ein.

Foto: Michael Pfabigan

 

Hohlweg selbst war damals Oberleutnant und Kommandant der 2. Panzer-Aufklärungskompanie, in die Frauen damals einrückten. „Das war generell eine große Umstellung für viele im Heer“, erinnert sich der heutige Kommandant des Aufklärungs- und Artilleriebataillons 3: „Für viele war unklar, wie die Frauen dann im Dienst behandelt werden“, ergänzt er. Die Erfahrung zeigte aber, dass sie gut für die Gruppendynamik waren.

 

Denn die Mädchen bissen sich durch die anstrengende Ausbildung, was die Burschen anspornte, Aufgaben zu meistern, die auch die weiblichen Rekruten gemeistert hatten. „Marscherleichterungen gab es für die Frauen keine, die haben dasselbe Gepäck getragen, sind die gleichen Strecken marschiert und haben den gleichen Dienst geleistet wie die Männer“, sagt Hohlweg.

 

Bauliche Veränderungen wurden schon bei der Sanierung des Kompaniegebäudes vor dem Einrückungstermin vorgenommen – Toiletten und Sanitärräume mussten geschlechtergetrennt gestaltet werden.

 

 

Seit 1998 haben 150 Frauen Dienst in Mistelbach getan, aktuell sind 23 Soldatinnen in Mistelbach in Uniform.

Bei Angriff verletzt: Junger Wachtmeister kämpft sich zurück ins Leben 

Spendenübergabe: Volksbank-Direktor Rudolf Riener, Rotary Weinviertel-Marchfeld-Präsident Josef Regner, Dominik Kadl, Lena Sattmann vom Stadtmarketing und Kasernenkommandant Hans-Peter Hohlweg.

 

Nach einer gefährlichen Attacke eines anderen Soldaten kämpft sich Dominik Kadl langsam zurück. Rotarier, Volksbank, Bundesheer und Stadtmarketing unterstützen ihn dabei.

 

Langsam kämpft er sich zurück: Kurz vor seiner Ausmusterungsfeier zum Unteroffizier wurde Dominik Kadl, Soldat in der Bolfras-Kaserne, durch einen Angriff eines anderen Absolventen mit einem Schirm verletzt: Der hatte sich unter dem Auge in den Schädel gebohrt und das Hirn verletzt – schwere Lähmungen waren die Folge, hätte eine andere Absolventin nicht so schnell gehandelt und die Rettungskette gestartet, hätte er die Nacht nicht überlebt. Nach mehreren Rehab-Aufenthalten hat er sich zurückgekämpft, Probleme machen dem Zlaberner noch die Feinmotorik und das Sehen.

„Wir hoffen, dass du wieder diensttauglich wirst, dass du deinen Dienst fortsetzen kannst“, sagt Bolfras-Kasernen-Kommandant Hans-Peter Hohlweg. Das Mistelbacher Bundesheer, der Rotary Club Weinviertel-Marchfeld und die Volksbank Wien in Mistelbach hatten einen der langen Freitagsmärkte des Mistelbacher Stadtmarketings ausgerichtet. Der Erlös aus dem Tag, 2.500 Euro, wurde jetzt an Kadl übergeben: „Wir wissen: Geld ist nicht alles, aber es kann helfen“, sagte Hohlweg bei der Übergabe.

Kadl selbst dankte für die Unterstützung der Familie Bundesheer: „Ich habe auch andere Institutionen kennengelernt, aber so einen Zusammenhalt wie im Bundesheer habe ich nirgends gefunden“, sagt der Zlaberner Soldat. Und ohne die Erfahrungen aus manchem Laufbahnkurs des Heeres hätte er nicht die Kraft gehabt, sich bei der Rehab wieder so zurück zu kämpfen.

Der Täter wurde bereits zu einer Haftstrafe verurteilt und aus dem Heer entlassen.

 

 

Foto: Michael Pfabigan

 

 

- Heute besuchten Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner die Bolfras Kaserne in Mistelbach. Grund des Besuchs war die Bekanntgabe des Neubaus der Kaserne. Das 150 Millionen Euro Projekt soll 2025 starten und im Bereich des aufgelassenen Munitionslagers "Totenhauer", also außerhalb des Stadtkerns, entstehen.

Verteidigungsministerin und Landeshauptfrau präsentierten Pläne

"Wir brauchen für ein modernes Bundesheer vor allem auch eine gute Infrastruktur, daher werden jetzt unsere Kasernen auf Vordermann gebracht. In Niederösterreich befinden sich 80 Liegenschaften des Bundesheeres, in denen wir moderne Unterkünfte und ein modernes Arbeitsumfeld brauchen. Mit gut ausgestatteter Infrastruktur schaffen wir die Basis für ein moderneres und einsatzfähigeres Bundesheer", so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.

Mit dem Neubau wird die regionale Wertschöpfung unterstrichen. Es sollen sowohl der militärische Dienstbetrieb verbessert, als auch die Wohnqualität der Anrainer gesteigert werden. Beim neuen Standort werden die Ausbildungsinfrastruktur sowie die Wohn- und Lagermöglichkeiten zusammengeführt. Die Anrainer profitieren, weil die Kaserne aus dem Stadtgebiet verlegt wird und sich damit die Lärmemissionen und das relativ hohe Verkehrsaufkommen verringern.

"Heute ist ein Freudentag. Nicht nur für das Österreichische Bundesheer und das Land Niederösterreich, sondern auch für die Mistelbacherinnen und Mistelbacher. Denn mit der Neuerrichtung der traditionsreichen Kaserne Mistelbach werden hunderte Arbeitsplätze gesichert und eine Win-Win-Situation geschaffen. Sowohl für die Menschen dieser liebenswürdigen Stadt, die mehr an Lebens- und Wirtschaftsraum zurückerlangen, als auch für die Soldatinnen und Soldaten des Aufklärungs- und Artilleriebataillons 3, die mit dem Neubau der Bolfras-Kaserne am Garnisonsübungsplatz eine militärische Infrastruktur auf der Höhe der Zeit erhalten", betonte die Niederösterreichische Landeshauptfrau, Johanna Mikl-Leitner.

Ministerin Klaudia Tanner: "Wir brauchen für ein modernes Bundesheer vor allem auch eine gute Infrastruktur, daher werden jetzt unsere Kasernen auf Vordermann gebracht."

 

150 Millionen Euro

Für die neue Kaserne wurden Bauwertkosten von etwa 150 Millionen Euro erhoben. Die neue Kaserne soll 600 Personen Platz bieten, wobei 300 ständig präsent sind und für Milizverbände wird ebenso Raum geschaffen. 2023 werden die ersten Maßnahmen wie Widmungs- und Behördenverfahren, Umweltverfahren und Bodenanalysen durchgeführt. 2024 folgt dann der Planungsbeginn und mit 2025/26 soll mit der Realisierung gestartet werden.

Die in die Jahre gekommene Bolfras-Kaserne hat in Mistelbach gute Dienste geleistet und soll künftig aus der militärischen Nutzung entlassen und im Rahmen der generellen Stadtentwicklung weitergestaltet werden. Das Aufklärungs- und Artilleriebataillon 3 ist in Mistelbach disloziert und beheimatet derzeit rund 230 Soldaten, davon 13 Frauen. Das Bataillon stellt den Informationsbedarf für die Brigade Schnelle Kräfte sicher und sorgt gleichzeitig für die weitreichende Feuerunterstützung mit Artillerie.

 

 "Foto: Bundesheer/Laura Heinschink"

Die UOG NÖ/ZV Mistelbach hat einen neuen Obmann

Goldene Medaille für Verdienste um die Republik Österreich an MARTIN Christian verliehen!

 

Der Kommandant der 3.PzGrenBrig hat im Auftrag der Präsidentschaftskanzlei, Vizeleutnant Christian MARTIN für seine Verdienste als Präsident der Unteroffiziersgesellschaft Niederösterreich (UOG/NÖ), die goldene Medaille für Verdienste um die Republik Österreich am 01 Juli 2013 verliehen.

Wir gratulieren ihm sehr herzlich und freuen uns über diese besondere Anerkennung für sein Engagement um den militärischen wie auch den gesellschaftlichen Stellenwert des Unteroffizier (UO) im UO-Korps und auch innerhalb des österreichischen Bundesheeres transparenter zu vermitteln.

 Vizeleutnant Christian MARTIN erhielt die goldene Medaille für Verdienste um die Republik Österreich. In seinen Amtsperioden als Generalsekretär der Unteroffiziersgesellschaft Niederösterreich (UOG/NÖ) von 2001 bis 2006 und anschließend als Präsident  bis dato, hat er unermüdlich beigetragen die Werte des Unteroffizieres öffentlich präsent zu machen.

Die hohe Auszeichnung der Republik Österreich nimmt er mit Freude und Dankbarkeit an, Vizeleutnant Christian MARTIN ,  versteht diese Ehrung als Auftrag, seine Verantwortung für die Unteroffiziere in Niederösterreich weiterhin bestmöglich wahrzunehmen.

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